Die Seebestattung, nichts für Landratten

 

Noch vor einigen Jahren waren Seebestattungen ausschließlich den Personen vorbehalten, die einen Bezug zur See, meist in beruflicher Form, nachweisen konnten. Dies ist heute längst nicht mehr so und daher lassen sich immer mehr Menschen aus den unterschiedlichsten Gründen seebestatten. Ob Taucher, Meeresbiologe, Hochseeangler, Kreuzfahrer, Wassersportler, Wasserretter oder einfach nur Urlauber, es gibt viele Gründe das nasse Element zu lieben und ihm zu verfallen.

 

Was liegt dann näher, als sich auch auf See bestatten zu lassen? 

 

Oftmals sind es aber auch einfach nur praktische Gründe, die die Entscheidung zu Gunsten der Seebestattung ausfallen lassen, ...

 

  • man ist kein Friedhofsgänger
  • man möchte niemandem mit der Grabpflege zur Last fallen
  • Folgekosten sind ausgeschlossen.
     

Bedingung für eine Seebestattung ist eine Einäscherung des Leichnams. Der Leichnam direkt darf nicht seebestattet werden. 


Seebestattungen können in der Nordsee, im Dollart, in der Ostsee, im Stettiner Haff - auch Oderhaff -,  im Atlantik und auch im Mittelmeer erfolgen. Weitere Beisetzungsorte können bei Bedarf erfragt werden.

 

In Binnengewässern ist keine Seebestattung gestattet. 

 

Für Seebestattungen gibt es zwei Möglichkeiten, die von der Mobilität und dem Geldbeutel der Angehörigen abhängig sind.


Die Beisetzung der Urne erfolgt im Beisein der Angehörigen, was bedeutet, dass die Angehörigen am Tag der Beisetzung zum Ablegehafen reisen und sich dort an Bord des Bestattungsschiffes begeben. Sie werden durch den Kapitän begrüsst und das Schiff begibt sich zur Beisetzungsposition. Währenddessen haben Sie die Möglichkeit, der verstorbenen Person zu gedenken, der ausgewählten Musik zuzuhören und das gelebte Leben Revue passieren zu lassen.  An der Beisetzungsposition angekommen, wird durch den Kapitän eine kleine Gedenkrede gehalten und die Seebestattungsurne (eine Auswahl von schlicht bis hochwertig ist vorhanden) wird durch den Kapitän feierlich zur See gelassen. Dies wird begleitet von 8 Glocken-schlägen, die im seemännischen Jargon das Ende der Wache verkünden. Ein Nachwurf in Form von Blütenblättern oder Muscheln ist gestattet, Blumengebinde jeglicher Art dürfen der See nicht übergeben werden. Das Bestattungsschiff dreht zum Abschied drei Runden um die Bestattungsposition und nimmt dann wieder Kurs auf den Ablegehafen. Während der Rückfahrt kann auf Wunsch ein Imbiss nach Wahl gereicht werden.

Die Beisetzung der Urne kann auch als stille Beisetzung erfolgen. Sie erfahren dann den Beisetzungstermin und können in diesen Minuten Ihrem Angehörigen von daheim aus gedenken.  Bei der stillen Beisetzung werden, unter Umständen auch mehrere Urnen nacheinander, würdevoll der See übergeben.


In beiden Fällen bekommen Sie einen Seegrabbrief, auf dem die Beisetzungsposition anhand von Koordinaten eindeutig benannt ist. Auf Wunsch ist auch eine Seegrab-Karte erhältlich.

 

Egal für welche der beiden Varianten Sie sich entscheiden, vor der Seebestattung besteht immer die Option eine Trauerfeier vor Ort, sei es in einer Kapelle oder auch im Krematorium abzuhalten. Diese kann sowohl am Sarg als auch an der Urne erfolgen.

 

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